Initiative gegen das Projekt „Mediaspree“: Der Holzmarkt

Holzmarkt mit Aussicht auf die Spree

Nach dem Fall der Mauer wurde im Jahr 1990 das Projekt „Mediaspree“ ins Leben gerufen. Aus den Plänen dieser Initiative ist heraus zu lesen, dass das Gelände des ehemaligen Clubs Bar 25 mit Bürogebäude und Luxusapartments bebaut werden sollte. Die Bewohner des Bezirkes Kreuzberg-Friedrichshain wollten das jedoch nicht hinnehmen und strebten 2008 erfolgreich einen Volksentscheid für ein offenes Spreeufer für alle an. Der betroffene Spree-Abschnitt befindet sich auf der Grenze zwischen Mitte, Friedrichshain und Kreuzberg.

Aus Club mach Park

 

Spreeterrasse aus Holz

Nach der Schließung des Clubs konnte die kommerzielle Bebauung des Geländes verhindert werden. Inzwischen ist die rund 18000 qm große Spreepromenade für alle Besucher offen und wird durch einen genossenschaftlichen Verbund durch ein nachhaltiges Beteiligungsmodell realisiert, welches Investoren und Bewohner konstruktiv einbezieht. Jeder kann Genosse werden und somit die Möglichkeit zur Unterstützung und Mitgestaltung erwerben, egal wie viele Kapitalanteile man hält. Dadurch wird kreativer Freiraum gewahrt und jedem Genossen die Zusicherung und Gewissheit, Teil des Verbandes für ein offenes Spreeufer zu sein.

 

Das Gelände umfasst u.a. die Strandbar Pampa, die aus einem großen Mix aus selbst gezimmerten Holzpodesten und Buden, Sofas und Hängematten und vielen weiteren Extras besteht. Bereits über 200 Menschen haben im Holzmarkt einen Arbeitsplatz gefunden, sei es in den Werkstätten oder Produktionsräumen, der Kindertages und Nachtstätte oder in den gastronomischen Betrieben. Der Holzmarkt gibt vielen Anwohnern eine Perspektive und ist ein Symbol für den Willen des Volkes, sich gegen eine industrielle Bebauung und für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen.

Food Area des Holzmarkts

Bürgerwille statt Politikprojekt

 

Der Holzmarkt bietet euch auch verschiedene kulinarische Angebote, wie z.B. das Restaurant KaterSchmaus, dessen kulinarisches Angebot Gäste aus aller Welt anzieht. Aktuell wird sowohl die Pasta als auch das Brot selbst hergestellt. Momentan wird daran gearbeitet, ausschließlich nur frische Zutaten und geerntetes vom urbanen Dach zu verwenden um noch frischere Gerichte auf den Teller bringen zu können.

Gebäudekomplex am Holzmarkt

Der sogenannte Mörchenpark ist auch ein gemeinnütziges Gartenprojekt der Holzmarkt Genossenschaft. In diesem Verein versammeln und engagieren sich Bürger und Bürgerinnen der Stadt Berlin, um die Ufer- und Gartenplanung des Holzmarkts zu organisieren. So entsteht an dem Spreeufer ein innerstädtischer Gemeinschaftsgarten, den ihr kostenlos zum Spazieren und Erholen nutzen könnt. Der Mörchenpark bringt ein kleines Stück Natur in den Berliner Großstadtdschungel und schafft eine naturnahe Grün- und Experimentierfläche für Jung und Alt.